Infostand zum Tag der Pflege am 12.05.2023
Auch in diesem Jahr waren wir zum Tag der Pflege am 12. Mai 2023 präsent vor unserer Geschäftsstelle in der Neusser Innenstadt.
Pflege ist eine der wichtigsten und gleichzeitig anspruchsvollsten Aufgaben in unserer Gesellschaft. Immer mehr Menschen sind auf pflegerische Unterstützung angewiesen, sei es aufgrund von körperlichen oder geistigen Einschränkungen, chronischen Erkrankungen oder altersbedingten Beschwerden. Die Pflegebedürftigkeit kann dabei unterschiedliche Ausprägungen haben und von vorübergehender Hilfe im Alltag bis hin zur intensiven Betreuung rund um die Uhr reichen.
Eine besondere Herausforderung in der Pflege liegt darin, dass sie oft langfristig und kontinuierlich erfolgen muss. Das bedeutet, dass Pflegende nicht nur die körperlichen Bedürfnisse der Betroffenen unterstützen, sondern auch auf ihre psychischen und sozialen Belange eingehen müssen. Dies erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Geduld und fachlicher Kompetenz.
Die Pflege wird in Deutschland hauptsächlich von professionell ausgebildeten Pflegekräften erbracht. Dabei unterscheidet man zwischen der stationären Pflege, die in Alten- und Pflegeheimen erfolgt, und der ambulanten Pflege, die im häuslichen Umfeld stattfindet. Wichtig ist dabei, dass die Pflegekräfte über eine solide fachliche Ausbildung verfügen und sich regelmäßig weiterbilden, um den hohen Anforderungen der Pflege gerecht zu werden.
Trotz des zeitweise verregneten Wetters konnten wir viele Interessierte ansprechen und über die Pflegesituation in Deutschland und insbesondere in Neuss informieren. Wir konnten Gespräche mit Passanten führen und dabei aufzeigen, welche Möglichkeiten im Bereich der Pflege gegeben sind. In diesem Zusammenhang konnten wir auch über Leistungen der häuslichen und teilstationären Pflege ins Gespräch kommen und aufkommende Fragen rund um das Thema Pflegeversicherung beantworten, die Angehörige zur Unterstützung Pflegebedürftiger weiterhelfen.
Auch die Hintergründe dieses Tages und die Rolle von Florence Nightingale, der Begründerin der westlichen Krankenpflege, haben wir näherbringen können. Somit konnten Sie nicht nur über aktuelle Themen und Herausforderungen in der Pflege informieren, sondern auch auf die historischen Wurzeln dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe hinweisen.
Insgesamt war die Aktion ein Erfolg und hat gezeigt, wie wichtig es ist, Menschen über die Pflegesituation zu informieren, das Bewusstsein für die Bedeutung der Pflege zu stärken und Betroffene bei der Suche nach Lösungen und Unterstützung zu begleiten.
Dokumente
Senior:innen bei der AWO
Selbstständig und in Gesellschaft leben
Pflegeversicherung kompakt
Informationen im Überblick
Der AWO Bundesverband schreibt hierzu:
„Our Nurses. Our Future.“ lautet das diesjährige Motto des Internationalen Tags der Pflege. Der AWO Bundesverband dankt allen professionell Pflegenden für ihren täglichen, ungebrochenen Einsatz für die hilfe- und pflegebedürftigen Menschen in unserer Gesellschaft.
Die Erschöpfung aus den Pandemiejahren sitzt den Pflegenden noch in den Knochen. Manche mussten gehen, um sich selbst zu schützen. All diejenigen, die geblieben sind, tragen die doppelte Last - Our Nurses. Dabei rollt die Welle der Babyboomer-Generation gerade erst an. Sie wird uns in den nächsten Jahren in eine demografische Schieflage bringen - Our Future.
Auch wenn bereits einiges auf den Weg gebracht wurde, um die Arbeitsbedingungen für professionell Pflegende zu verbessern, beispielsweise durch die verpflichtende regionalorientierte tarifliche Entlohnung oder die Einführung eines bundeseinheitlichen Personalbemessungsverfahrens, sind wir noch lange nicht am Ziel angekommen.
Das sogenannte „Holen aus dem Frei“ ist gängiger Alltag in der Pflege und bedeutet schlicht, dass professionell Pflegenden sichere Erholungsräume und Planbarkeit im Privaten nicht zugestanden werden. Derartige „Konzepte“ sind nicht länger tragbar. Es gilt diese beispielsweise durch sogenannte Springerpools aufzubrechen. Die Finanzierung wurde zumindest im aktuellen Gesetzesvorhaben auf den Weg gebracht, der Aus- und Aufbau muss jetzt in der Praxis vorangetrieben werden. Springerpools können die Grundlage sein, weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf anzugehen, wie etwa die 4-Tage-Woche oder die Zusicherung von zwei freien Wochenenden im Monat.
Springerpools sollen aber vor allem auch die umstrittene Leiharbeit in der Pflege ablösen, welche schon zuvor, aber gerade noch einmal in den Pandemiejahren, einen enormen Aufschwung in der Pflege erfahren hat.
„Die Begrenzung der Leiharbeit in der Pflege ist längst überfällig. Es ist ungerecht, dass Pflegende Seite an Seite zu ganz unterschiedlichen Bedingungen arbeiten. Leiharbeit schafft zwei Klassen von Pflegenden, konterkariert Beziehungspflege und Teambuilding und zermürbt so das Stammpersonal“, sagt Kathrin Sonnenholzner, Präsidentin der Arbeiterwohlfahrt.
Zwar gibt es auch zur Begrenzung von Leiharbeit in der Pflege aktuelle Vorhaben in der Gesetzgebung, allerdings kritisiert der AWO Bundesverband, dass diese an der falschen Stelle ansetzen:
„Den Einrichtungen die Finanzierungsmöglichkeiten zu entziehen, kann in der aktuellen Situation zu Leistungseinschränkungen und Belegungsstopps führen. Zielführender wäre es, direkt bei den Leiharbeitsunternehmen anzusetzen – deren Preise, Gebühren und Einsatzzeiten zu begrenzen“, fordert Kathrin Sonnenholzner.
Hintergrund: Der Internationale Tag der Pflege am 12. Mai ist allen professionell Pflegenden weltweit gewidmet. Er wurde in den 1960er Jahren vom International Council of Nurses (ICN) eingeführt, einem Zusammenschluss von 130 Pflegeverbänden aus verschiedenen Nationen. Der 12. Mai ist der Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale. Sie gilt als Pionierin der modernen Pflege.
Siehe auch
- Informationen zum neuartigen Coronavirus
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - Übersichtsseite zu COVID-19
Robert-Koch-Institut - Tagesaktuelle Informationen
und die jeweils geltenden Verordnungen
Landesregierung NRW - Aktuelle Lage und Kindertagesbetreuung
Landschaftsverband Rheinland