Konzeptionstag Kita Räuberhöhle: „Die Kita unserer Träume“
Für unsere Kindertageseinrichtungen ist die systematische Qualitätsentwicklung der Motor für die Umsetzung und Weiterentwicklung von Bildungskonzepten. In ihr zeigen sich die Wertschätzung von Kindern und die Bereitschaft, die Förderung ihrer Zukunftschancen ernst zu nehmen. Unsere Teams vor Ort treffen sich hierzu regelmäßig in einer internen pädagogischen Fachtagung, auf der sie sich mit einer konkreten Thematik auseinandersetzt, die bisherige pädagogische Arbeit resümiert und sich fragt, was zur Umsetzung neuer und Erreichung bestehender Ziele in die Wege geleitet werden muss. Unsere Kita Räuberhöhle gibt uns mit diesem Bericht einen Einblick in den letzten Konzeptionstag vom 19. Mai 2023.
Wir begannen den Tag mit den beliebten Mutmach-Karten „Die kleinen Frauen“, die jeder Kollegin ermöglichte, durch das Ziehen einer „kleinen Frau“ ihre aktuelle Verfassung und Gefühlswelt zu hinterfragen und bei Wunsch den Kolleginnen zu berichten. Es wurde viel gelacht und applaudiert. Nach dem Einstieg wurde das Tagesthema eröffnet: Das Team der AWO-Kita Räuberhöhle beschäftigte sich am Konzeptionstag gemeinsam mit der Fachberatung Sandra Lenders mit einer sehr interessanten und facettenreichen Thematik. Das Motto „Die Kita unserer Träume“ bot eine gute Gesprächsgrundlage, die, gegeben durch die baulichen Voraussetzungen der Räuberhöhle, einen aktuellen Bedarf darstellt.
Das Kollegium sammelte zunächst Oberbegriffe, die sie als relevant erachteten, welche im Anschluss mit Fachwissen, Fantasie und Wünschen ausgeschmückt wurden. Dabei entstanden verschiedene Fragestellungen und der Austausch über Standpunkte und pädagogische Grundhaltungen, sowie das Abwägen von Pro- und Kontrapunkten verschiedener Konzepte. Es wurden keine Luftschlösser gebaut, sondern vielmehr die Frage gestellt, welche Räume die „Kita der Träume“ beinhalten soll und die Bedeutung des „Raumes als dritter Erzieher“ in den Fokus genommen. Die Kolleginnen waren mit Eifer bei der Sache und nach einer kurzen Zeit waren erste Mindmap-Blumen auf dem Boden der Turnhalle zu erkennen. Durch den offenen Dialog wurden diese erweitert und teils umstrukturiert und wir konnten die Blüten miteinander verbinden.
Als wir dachten, dass die Organisation der Begrifflichkeiten abgeschlossen war, stellten wir uns die Frage, ob wir weiterhin teiloffen arbeiten möchten oder ob ein offenes Konzept wünschenswerter wäre. Dies mündete in einer verdeckten Abstimmung der Kolleginnen, die partizipativ entschieden, dass das teiloffene Konzept das für uns passendere ist.
Unsere Kita-Leitung Judith Heidelbach las exemplarisch einen Zeitungsartikel vor, der von der „besten Kita Deutschlands“ berichtete, die komplett offen und ohne Regeln arbeitet und den Kitapreis 2023 erhalten hatte. Das Team diskutierte angeregt und hinterfragte, wie dies möglich wäre. Kolleginnen, die bereits in einem offenen Konzept berufliche Erfahrungen sammeln konnten, berichteten von diesen und das Kollegium stellte viele Fragen bzgl. der Umsetzung und Praktikabilität eines solchen Konzeptes. Dabei kamen weitere Fragen an die Räumlichkeiten, Nutzung und Funktionalität auf und die „Blumen“ auf dem Boden wurden komplett umstrukturiert und erweitert.
Dieser kreative Prozess wurde durch ein leckeres Frühstücksbuffett versüßt, für das jede Kollegin eine Kleinigkeit mitgebracht hatte und bei dem sich alle stärken konnten. Im Anschluss dazu begab sich das Team in die Abstimmung des zukünftigen Schwerpunktes der Kita Räuberhöhle. Das Team wählte demokratisch aus den 10 Bildungsgrundsätzen NRW die Bereiche „Musik“ und „Körper, Gesundheit, Ernährung“ als Schwerpunkt für die Räuberhöhle aus.
Während der Mittagspause wurde das Bodenbild an die Wand der Turnhalle geklebt, um es in Gänze auf Augenhöhe betrachten zu können. Nun ging das Kollegium in die Kleingruppenarbeit: Ziel war es, sich die Neuigkeiten und Trends des aktuellen Materialangebotes verschiedener Hersteller in Bezug auf mögliche Raumkonzepte anzuschauen sowie sich im Kleinteam die Frage nach der Praktikabilität im Alltag zu stellen. Preise spielten eine sekundäre Rolle und das Kollegium durfte auf dem Moodboard ins Blaue shoppen. Am Ende wurden die Ergebnisse dem Plenum präsentiert und sich die Frage nach neuen Gruppennamen gestellt. Diese konnte bislang nicht gänzlich geklärt werden und stellt den Arbeitsauftrag über den Konzeptionstag hinaus dar.
Nach einem abschließenden Blitzlicht als Feedback zum Tag wurden alle freudestrahlend ins Wochenende entlassen. Es war ein gelungener und arbeitsreicher Tag, der aber vom Gefühl her als „kurzweilig und spannend, informativ und lebendig“ beschrieben wurde. Dem kann ich mich nur anschließen.
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