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Neustart Inklusion: Protesttag im Further Hof

Der Protesttag zur Gleich­stellung von Menschen mit Be­hinderung markierte unter dem dies­jährigen Motto „Neu­start Inklusion“ (Aktion Mensch) auch für uns einen Neu­start, denn diesmal fand er erst­mals im Further Hof statt. Hier haben wir am 03.05.2025 gemein­sam ein starkes Zei­chen für eine in­klusive Gesell­schaft gesetzt.

Nach den erfolgreichen Veranstaltungen der Vorjahre in der Neusser Innen­stadt haben wir uns ent­schieden, den Protest­tag zur Gleich­stellung von Men­schen mit Be­hinderung in diesem Jahr erst­mals im Further Hof aus­zu­richten – eine Ent­scheidung, die sich als voller Er­folg er­wiesen hat und per­fekt zum Motto des Neu­starts passte.

Die persönlichere Atmo­sphäre ermöglichte inten­sivere Be­gegnun­gen, und be­sonders Kin­der und Jugend­liche konnten ge­zielter an­ge­sprochen und in die zahl­reichen Mitmach-Aktionen ein­ge­bunden werden. Der Tag wurde aktiv mit­ge­staltet von Normen Dorloff (stv. Geschäfts­führer) und Michaela Gangfuß (PDL), tat­kräftig mit­ge­holfen hat auch unser Team aus dem Further Hof aus Eva Jeng, Affy Malemba und Erdal Arslan.

Perspektivwechsel durch Selbsterfahrung

Wie in den Vorjahren stand auch dies­mal das eigene Er­leben von Ein­schränkun­gen im Mittel­punkt. Mit dem Alters­simulations­anzug konnten Besucher:innen am ei­genen Kör­per er­fahren, wie sich alters­bedingte Ein­schränkun­gen anfühlen.

Besonders eindrucks­voll waren die Re­aktionen beim Über­queren von Stra­ßen: Das Ge­fühl, dass Ampel­phasen zu kurz sein können und die Blicke warten­der Auto­fahrer:innen wur­den von vielen Teil­nehmer:innen als lehr­reiche Er­fahrung beschrieben.

Die Simulation­sbrillen für ver­schiedene Seh­behinderun­gen brachten den Be­sucher:innen einen völlig neuen Blick auf all­tägliche Situati­onen. Viele hatten Schwierig­keiten, Bord­stein­kanten zu er­kennen oder sich sicher im Raum zu be­wegen.

Die Tremor-Handschuhe, mit denen die Be­sucher:innen ver­suchten, ihren eige­nen Na­men oder einen ein­fachen Satz zu schrei­ben, über­raschten auch in die­sem Jahr. Die zittri­gen Be­wegun­gen machten selbst diese ein­fache Auf­gabe zu einer echten He­raus­forderung und ver­mittelten ein tie­feres Ver­ständnis für die all­täglichen Hür­den, mit denen Men­schen mit solchen Ein­schränkungen konfrontiert sind.

Musik als universelle Sprache der Verbindung

Ein weiteres Highlight des Ta­ges war ein klei­ner Junge im Roll­stuhl, der nicht nur als DJ für musi­ka­lische Stim­mung sorg­te, sondern später auch zu­sammen mit an­deren Kindern die Büh­ne im Further Hof zum Tanzen betrat.

Mit seinem Talent und seiner Be­geisterung bewies er eindrucks­voll, dass Musik eine uni­verselle Spra­che ist, die alle Men­schen ver­bindet. Be­sonders be­rührend waren die Mo­mente, in denen sich die Kinder gegen­seitig anleiteten – ein wunder­bares Symbol für den Neu­start der Inklusion.

Gemeinsam genießen und gestalten

Das gemein­schaftliche Mit­einander stand auch bei der Ver­pfle­gung im Vorder­grund. Es wurden bunte Obst­sticks zu­sammen­ge­stellt und Hot­dogs gemein­sam belegt. Es war be­eindruckend zu sehen, wie schnell Barrieren ab­gebaut wur­den, wenn Men­schen zu­sammen etwas er­schaffen oder teilen.

Durch die ge­mischten Gruppen ent­standen wie von selbst Ge­spräche über all­tägliche Heraus­forderun­gen und kreative Lö­sungen. Ein Kind im Roll­stuhl zeigte stolz seine selbst ent­wickelten Tricks, um an höher ge­legene Gegen­stände zu kommen. Andere Kinder pro­bierten so­fort aus, ob sie mit ähn­licher Ge­schick­lich­keit den Roll­stuhl manö­vrie­ren könnten – was sich als über­raschend schwierig erwies.

Fortschritte und zukünftige Herausforderungen

Bei aller Freude über den gelungenen Tag und die erreichten Fortschritte wurden auch die weiter­hin be­stehenden Heraus­forderun­gen thema­tisiert. Ins­besondere die struk­turellen Barrieren im öffent­lichen Raum bleiben ein wich­tiges Thema. Wir ha­ben in den letzten Ja­hren viel erreicht, aber es gibt noch immer zu viele Hinder­nisse, die eine gleich­be­rechtigte Teil­habe er­schweren.

Die Veranstaltung im Further Hof zeig­te sich je­doch als idealer Rahmen, um diese The­men in einer positiven und kon­struk­tiven Atmo­sphäre zu dis­kutieren. Die persön­lichen Be­gegnungen und das direkte Er­leben schufen ein tieferes Ver­ständnis für die Not­wendig­keit von Barriere­freiheit und Inklusion.

Eine inklusive Gesell­schaft ist nicht nur ein Ge­winn für Men­schen mit Beein­trächtigun­gen – sie be­reichert uns alle. Während des Aktions­tags wurde diese Be­reicherung deutlich spürbar, und wir hoffen, dass die Er­fahrungen und Er­kenntnisse dieses Tages in den All­tag mit­genommen werden.

Mit strahlenden Gesichtern und neuen Pers­pektiven ver­abschiede­ten sich die Teil­nehmer:innen am späten Nach­mittag. Der Aktions­tag zur Inklusion 2025 hat er­neut gezeigt: Mit dem „Neu­start Inklusion“ haben wir einen wichtigen Schritt ge­macht – durch gemein­same Er­fahrungen, offene Ge­spräche und die Bereit­schaft, von­einander zu lernen.

Ein besonderer Dank gilt allen Helfer:innen, Unterstützer:innen und den zahl­reichen Besucher:innen, die diesen Tag zu einem un­vergess­lichen Er­lebnis gemacht haben. Wir freuen uns bereits auf den nächsten Aktion­stag und auf viele weitere Ge­legen­heiten, gemein­sam für eine inklusive Gesell­schaft einzutreten.

Hinweis zur redaktionellen Praxis: Alle in diesem Beitrag enthaltenen Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen wiedergegeben. Bei dargestellten Zitaten handelt es sich grundsätzlich um aus dem Gedächtnis oder auf Basis von Notizen rekonstruierte Wiedergaben, die den inhaltlichen Kern und die Intention der Aussagen erfassen, jedoch nicht den Anspruch erheben, wortwörtliche Transkriptionen zu sein. Wir bemühen uns stets um eine sachlich korrekte Darstellung aller Inhalte und Aussagen im Sinne unserer Sorgfaltspflicht.


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